RANTANPLAN

Pauli

Mit Skapunk ist das ja so eine Sache. Da gab’s mal Ende der Neunziger eine Schwemme an Bands, die zwecks Party- und Massentauglichkeit ihren mittelmäßigen bis schlechten Skatepunk mit Bläsern und Offbeats ohne Ende erweiterten.

Das klang dann oft aber einfach zu „nett“, um es wirklich mit dem Begriff „Punkrock“ in Verbindung zu bringen. RANTANPLAN spielen ihren Skapunk seit 1995 und gehören damit zu den Pionieren, wenn es um den Mix aus Punkrock und Ska mit deutschen Texten geht.

Und nachdem mich das Letzte, was ich von ihnen gehört habe, die EP „Liebe minus Null“ von 2005, wenig überzeugt und ich die Band für mich schon abgeschrieben hatte, ist es fantastisch, dass sie auf dem neuen Album „Pauli“ wieder „back to the roots“ geht.

Ich fühle mich mehrfach an die ersten Knaller-Alben „Kein Schulterklopfen (gegen den Trend)“ und „Köpfer“ erinnert und habe schon sehr lange keinen deutschsprachigen Punkrock mehr gehört, der mich schon nach den ersten drei Songs dermaßen umgehauen hat.

„Pauli“ ist rotzig, tanzbar und geht gut nach vorne. Die Texte sind gewohnt bissig und gerne gesellschaftskritisch, klingt das Ganze für mich wie das Wiedersehen mit einem alten Freund, der mir als Erstes ein Bier in die Hand drückt und mich in die Pogomeute zieht.

Und ich bleibe dabei: es gibt nicht allzu viele richtig gute Skapunk-Bands, aber RANTANPLAN gehören definitiv dazu. Macht richtig Spaß, die Scheibe. (Diese Band war auf der Ox-CD 107 zu hören)