VENTURA

Ultima Necat

Nach dem ersten Hören des dritten Albums der 2003 gegründten, aus Lausanne in der Schweiz stammenden VENTURA musste ich mich erstmal vergewissern, dass es sich um die gleiche Band handelt wie jene, deren Platten wir besprochen hatten.

Zu anders, zu laut, zu postrockig, zu wuchtig, zu düster klingt „Ultima Necat“ im Vergleich zu „Pa Capona“ (2006) und „We Recruit“ (2010) – vom Noiserock der von VENTURA verehrten THE JESUS LIZARD (David Yow war sogar mal als Gast auf einer Single dabei) ist hier nichts mehr zu hören.

Statt hektischer Rhythmik dominiert beinahe schon doomiges und damit entsprechend wuchtiges Schlagzeugspiel, die Gitarren spannen weite Bögen, das Tempo ist stark zurückgenommen. Gesanglich jedoch wird hier nicht verzweifelt in NEUROSIS-Manier gecroont, sondern sanft indierockig gesäuselt – da sind dann plötzlich an SONIC YOUTH oder MOTORPSYCHO erinnernde Parts zu erkennen.

VENTURA schaffen es auf „Ultima Necat“, ihre vielschichtige Musik so dicht und komplex zu verweben, dass sie nie „nett“ und gefällig klingen, sondern immer schwermütig und druckvoll, jedoch ohne aufgesetzt wirkendes Evil-Getue.

Interessante Band – und ein lustiges Cover: die aus zig Dokus bekannten japanischen „Bade-Affen“.