AGRIMONIA

Rites Of Seperation

Zwei Alben haben AGRIMONIA aus Göteborg vor diesem veröffentlicht, mit „Rites Of Seperation“ ist die 2005 gegründete Band aus dem Spannungsfeld zwischen Crust und Metal zu Southern Lord gewechselt. Das titellose Debüt war 2008 auf Skuld erschienen, „Host Of The Winged“ kam 2010 als Split-Release von Skuld und Profane Existence.

Die Band ist Teil der großen schwedischen Metal/Hardcore-Szene, Bassist Martin Larsson kennt man auch von AT THE GATES und SKITSYSTEM, Drummer Björn spielt parallel bei MIASMAL, bei denen auch Gitarrist Pontus Redig spielt, ebenso wie bei MARTYRDÖD.

Magnus, der ebenfalls Gitarre spielt, ist ebenfalls in MIASMAL, zudem bei ATOMVINTER, einzig Sängerin/Keyboarderin Christina (weiß man es nicht, hört man dem wüsten Gefauche nicht an, welches Geschlecht dahintersteckt) ist offensichtlich ein unbeschriebenes Blatt, was andere beziehungsweise Nebenbands betrifft.

Wer seinen Crust gerne kompakt hat, ist hier falsch; knapp 7, 11 und 16 Minuten laufen die gerade mal fünf Nummern, das lässt viel Raum für atmosphärische Strukturen und Tempowechsel – post-metallische Passagen treffen hier auf schnelle Bolz-Parts, leise instrumentale und auch akustische Stellen auf brachiale Schrei-Momente.

Ein komplexes Neo-Crust-Album, das schon in Sachen Produktionsqualität (gemischt hat Fredrik Nordström) meilenweit vom oft rumpligen D.I.Y.-Sound vieler Achtziger- und Neunziger-Releases entfernt ist.