CLOUD RAT

Moksha

Die Schnittstelle von Grind, Hardcore und Powerviolence hat immer schon viel abgeworfen. Quantitativ vor allem, eher seltener qualitativ. Zehn Platten in drei Jahren, jeweils rund zwanzig Tracks? Klar, gerne, macht ja Spaß.

Nachhaltigkeit? Ach was, Hauptsache ein Grund zum Touren. Mit Blick auf das US-amerikanische Trio CLOUD RAT ließe sich fast Ähnliches vermuten: Seit 2009 haben die drei aus Mount Pleasant (!) in Michigan neun Releases auf den übersaturierten Markt geworfen, vom rein digital erhältlichen Album auf Grindcore Karaoke bis zur schick aufgemachten Split-12“ (wie zuletzt mit den großartigen REPUBLIC OF DREAMS) war alles dabei.

Nun folgt mit „Moksha“ ein weiteres Album und die Frage nach dessen Berechtigung stellt sich automatisch. Denn obwohl CLOUD RAT bisher immer auf hohem Niveau unterwegs waren, frage ich: brauchen wir wirklich noch den zehnten Aufguss? Oh ja.

Allein schon, weil’s kein Aufguss ist, sondern die Band mittlerweile die Standards ebenso routiniert abhandelt, wie sie neue Ufer anläuft. Auf „Moksha“ findet sich hypernervöser Killer-Grind (der Opener „Inkblot“), Hardcore-Hymnen („Infinity chasm“!) und versoffene Trauer-Instrumentals (der Titelsong) und, was noch erstaunlicher ist, ein roter Faden.

Mehr als nur irgendein Release aus dem Reich des Hyperproduktiven, sondern ein kleines Meisterwerk.