DAYLIGHT

Jar

Das Debütalbum „Jar“ der aus der Nähe von Doylestown, Pennsylvania stammenden Band DAYLIGHT ist das beeindruckende Resultat intensiven Tourens, ein geschliffener Diamant nach einer Handvoll überdurchschnittlich guter EPs seit der Gründung im Jahr 2007.

Ganz nebenbei stecken sie tiefer im Grunge als je zuvor. War es auf „Sinking“ (2009) und „Dispirit“ (2010) nur ein unterschwelliges Gefühl, so schlich sich im letztjährigen „The Difference In Good And Bad Dreams“ eine Grundstimmung ein, wie sie auch der Seattle-Sound in sich trug.

Die anfänglich von räudigem Punkrock geprägten Songs wurden mit der Zeit immer ausufernder, die Gitarren schwerer, wuchtiger. Eines fällt hier besonders auf: Sänger Taylor Madisons „geläuterte“ Art zu singen.

In vielen Songs presst er nicht mehr nur ein inbrünstige Grölen aus seinen Lungen, sondern gibt sich zusammen mit Kollege Jake Clarke als selbstsicherer Sänger mit bedächtigen, melodischen Tönen.

Ein Song wie die Vorabsingle „In on it“ erfährt durch diese Entwicklung einen neuen eingängigen Anstrich. Auch durch die Laut/leise-Dynamik zwischen Strophe und Refrain im Quasi-Titeltrack „Life in a jar“, zusammen mit einer für DAYLIGHT-typischen Disharmonie und depressiven Atmosphäre, hievt sich die Band auf ein ganz neues Level.

Dass es sich inhaltlich um den Tod von Taylors Stiefvater dreht („Jar“ als direkter Bezug auf die Einäscherung), gibt dem Ganzen eine unabdingbare Tiefe. DAYLIGHT zusammen mit TITLE FIGHT, BALANCE & COMPOSURE und BASEMENT – einen besseren Four-Way-Split-Release kann ich mir nicht vorstellen.

Größen der Alt-Rock- und Grunge-Ära wie NIRVANA, PEARL JAM oder MUDHONEY schimmern hier durch.