MARTIN TETZLAFF

My Secret Scrapbook

Indiemusik – was auch immer das als musikalische Einordnung heißen mag – aus Berlin. Natürlich fallen einem dazu schnell ein paar Klischees ein. Poppige Melodien, kryptisch-melancholische Beschreibungen der eigenen Befindlichkeiten, gern schnell ins geheime Notizbuch hinskizziert, dazu ein paar gefällige, leicht verträumte Elektrosounds aus dem KRAFTWERK-Baukasten und schon ist der fiktive Soundtrack zum Flanieren durch Friedrichshain, Kreuzberg und Mitte fertig.

Man kann sich dazu sehr gut einen Typen wie Tom Schilling in „Oh Boy“ vorstellen, der verträumten Blickes am Ende einer langen Nacht durch das Chaos der Großstadt zieht und nicht weiß, was er eigentlich will.

Kennen wir ja alle, die Situation. Denn wer in dieser Stadt landet, weiß eigentlich nur, dass er in den anderen nichts verloren hat. Da ist ein wenig Elektro-Indiepop à la Peter Licht oder Jens Friebe schon tröstlich.

Kommt mit überraschend verstörendem Hidden Track am Ende des Tunnels.