OLD FIRM CASUALS

For The Love Of It All

Objektivität blende ich hier einfach aus. THE OLD FIRM CASUALS sind von ihrem ersten öffentlichen Auftreten in Social Networks an eine Band, die es geschafft hat, ins Gespräch zu kommen. Interessant sicherlich, weil RANCID-Sänger/Gitarrist Lars Frederiksen hier seine Vorliebe für straßentauglichen Oi! und Streetpunk auslebt.

Aber ohne Casey Watson und Paul Rivas wäre die Dynamik dieser Band sicher nur halb so gut. Auf dieser ersten Scheibe von TOFC befinden sich 24 (!) Tracks von all ihren Splitsingles, EPs und Samplern, außer die erste EP, die bleibt für sich selbst stehen.

Selten habe ich eine Platte gehört, auf der vom ersten bis zum letzten Song auf so einem hohen Niveau gearbeitet wurde. Es gibt keinen schlechten Song auf „For The Love Of It All“ und selbst die ein, zwei nicht sooo starken Nummern liegen qualitativ so hoch, dass es manche Bands in zehn Jahren nicht schaffen, solche Sachen abzuliefern.

Nach mittlerweile über sechzig Konzerten in England und Europa finde ich es klasse, den ersten Longplayer in der Hand zu halten. Hits wie „A gang like us“, „Born criminal“, „Gag order“ und „You better start runnin’“ sind jetzt schon Klassiker und das nach zwei, drei Jahren.

Da Lars, Casey und Paul gute Freunde geworden sind und wir mit STOMPER 98 jetzt zweimal mit ihnen und ich einmal mit RANCID unterwegs war, kann ich nur sagen, dass diese Band so was von echt ist, davon können sich viele Leute, die man so kennt, ein großes Stück D.I.Y.

abschneiden. Bequem den Erfolg mit RANCID genießen, wäre das eine, aber noch mal bei Null anfangen, mit vielen Underground-Bands zusammenarbeiten und durch die kleinen Clubs und Bars in Europa zu tingeln, um dann vor dreißig Leuten eine Hammershow zu spielen, das ist Punkrock oder wie man es auch nennen will.

Und wer Songs wie „We don’t bury our deads“ oder „Army of one“ schreibt, kann meines Erachtens rumrennen, wie er will. Ob mit Iro, Spikes oder Glatze, ein guter Songwriter bleibt ein guter Songwriter.