TERRA TENEBROSA

The Purging

Aus welchem Sumpf kamen eigentlich TERRA TENEBROSA gekrochen? Ex-BREACH, okay – aber „The Tunnels“ schlug trotzdem dermaßen unerwartet ein, dass das sowieso schon arg konstruierte Post-Metal-Genre gehörig auf den Kopf gestellt wurde.

Eine Wucht von einem Album, ein Werk, das eigentlich einen Kult verdient hätte, Heerscharen von Epigonen und eine kleine Gedenktafel in der Hall of Fame morbiden Metals. Dass der große Hype ausblieb, scheint das eher zu bestätigen denn zu entkräften.

Heißt im Klartext: Die Fallhöhe ist da, und sie ist gewaltig hoch. Ob die Schweden mit „The Purging“ adäquat nachlegen können? Ja, ja – die ausgelutschte Leier vom schwierigen zweiten, vom komplizierten Nachfolger.

Abgeschmackt, darüber zu referieren, allerdings scheinen es sich die Maskenträger zu Herzen genommen zu haben. Denn von den zehn Songs reproduzieren nur wenige den Sound, der TERRA TENEBROSA bisher ausmachte.

„The Purging“ behält zwar die Essenz der Band bei und suhlt sich wieder in einer bombastischen, glasklaren Produktion, setzt aber viel mehr auf Verdichtung und Abstraktion, als es das Debüt noch tat.

Keine reine Wiedergeburt, sondern eine logische Weiterentwicklung und Verbreiterung des Sounds, der seine Härte mittlerweile aus tiefschwarzer Ambience zieht statt aus breiten Riffs.