TERRY ALLEN

Bottom Of The World

Der inzwischen siebzigjährige Terry Allen gehört zu den legendären Gestalten der amerikanischen Country-Szene, wird dem Outlaw-Genre zugerechnet und gilt als Wegbereiter des Alternative Country. Darüber hinaus ist er als Maler, Bildhauer, Schriftsteller und Konzeptkünstler tätig und hat auch schon zu David Byrnes Film „True Stories“ von 1986 einige Songs beigesteuert.

Ihn dennoch nicht zu kennen, dürfte allerdings verzeihlich sein, zumal Allen seit 14 Jahren keine neue Platte aufgenommen hat. Ausgehend von seinen biografischen Daten würde man hier ein progressiveres Americana-Werk erwarten, aber Allen beschränkt sich auf ein recht spartanisches Songwriting, nicht unähnlich den letzten Platten von Kris Kristofferson.

Ein eher intimes Hörerlebnis, getragen von Allens Sprechgesang und seinen Geschichten, unterlegt von sparsamer Instrumentierung, die immer wieder für kleinere Höhepunkte und melodische Tupfer sorgt.

Und so liefert einem „Bottom Of The World“ eigentlich nichts, was man nicht in besserer Form von Kristofferson bekommen kann. Dass Allen für mich dennoch eine gewissen, sentimentalen Charme entwickelt, hat sicher damit zu tun, dass er ungemein an den 2009 verstorbenen Vic Chesnutt und dessen ruhigere Songs erinnert.