CRASH OF RHINOS

Knots

Die britischen CRASH OF RHINOS spielen vertraut klingenden emotionalen Punkrock und doch fühlt sich das zweite Studioalbum „Knots“ wie eine spannende neue Bekanntschaft an, die man gerade erst auf einem Konzert kennen lernen durfte.

Man weiß schon nach kurzem Gespräch, dass man hier wohl möglich einen Seelenverwandten vor sich hat. „Ach, dir gefällt alles rund um SMALL BROWN BIKE, ABLE BAKER FOX oder THE CASKET LOTTERY auch so gut?“ Denn genau so fühlen sich CRASH OF RHINOS an: Musikalisch komplex wie die Bands der Reed-Brüder, aber immer mit genügend Spiel und Dynamik, um der Melodie Raum zu geben.

Viel Wert wird auf tief gehende Atmosphäre gelegt, ohne sich in überflüssigen Instrumental-Dudeleien zu verlieren. Stimmlich ist es ein uneingeschränkter Schlagabtausch zwischen pointiert rauhbeiniger Inbrunst und zurückgenommen weicher, gefühlvoller Stimme.

Zum Ende hin wagen CRASH OF RHINOS einen weiteren Schritt, drehen die Verzerrer raus, begrenzen das Instrumentarium auf ein Minimum und lassen sich von schwungvollen und doch verträumten Gitarrenmelodiebögen treiben – mit TEXAS IS THE REASON im Hinterkopf –, bevor die rauhen Kehlen noch einmal gefordert werden, das Tempo angezogen wird.

Ein perfektes Crescendo, ein perfektes Ende. Und obwohl sich diese schwermütige Grundatmosphäre wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht, wirken CRASH OF RHINOS niemals in Selbstmitleid versinkend, vielmehr frenetisch.

Aufbruch, Aufbruch.