DENIZ TEK

Detroit

Seit den späten Sechzigern macht Deniz Tek aus der STOOGES-Heimatstadt Ann Arbor schon Musik, 1974 gründete er in Sydney, Australien zusammen mit Rob Younger RADIO BIRDMAN –und gab auch nach deren Ende 1978 und einer Konzentration auf seine Arzt-Ausbildung die Musik nie auf.

Bei der RADIO BIRDMAN-Reunion in den Neunzigern war er dann dabei, wer sich aber für den Mann und sein Gitarrenspiel wirklich interessierte, konnte ihn zuvor und seitdem auf zig Platten hören, seine Solo-Diskografie, aber auch die mit anderen Bands, ist beeindruckend.

Das neue Album mit dem pragmatischen Titel „Detroit“ (als Synonym für das musikalische Erbe von STOOGES und MC5, aber auch als Hommage an seine Heimatstadt gedacht, die zudem in „Ghost town“ besungen wird) umfasst zehn Songs, die sich aufteilen in schnellere, härtere, klar nach RADIO BIRDMAN klingende Nummern einerseits und eher ruhigere Singer/Songwriter-Stücke, die aber alle eindeutig den „Birdman“ erkennen lassen.

Späte Soloalben sind natürlich immer ein Risiko für den Fan einer Band, aber so wie Iggy Pop, der nur ein paar Jahre älter ist, hat Tek nie die musikalische Schärfe verloren, ist, wenn man sich die Fotos im Booklet anschaut, immer noch ein verdammt cooler, jugendlich wirkender Typ.

Zusammen mit vier befreundeten Musikern (Daddy Long Leg, Bob Brown, Andy Newman, Ric Parnell) entstand so ein zeitloses Rock’n’Roll-Album, das jedem RADIO BIRDMAN-Fan ans Herz gelegt sei.

Die Hoffnung, dass aus dieser Richtung mal was Neues kommt, zerstört Tek im Ox-Interview. (Diese Band war auf der Ox-CD #109 zu hören.)