EXHUMED

Necrocracy

„EXHUMED schaffen es bei aller Unterhaltsamkeit nicht, solch unsterbliche Hymnen wie ihre Vorbilder CARCASS zu schreiben“, endete das Review zum Vorgänger „No Guts, No Glory“. Wer das Ox liest, ist gut beraten und so haben die personell um Gitarrist und Sänger Matt Harvey neu strukturierten EXHUMED ordentlich an diesem Kritikpunkt gearbeitet.

Fanden CARCASS beim US-Death-Metal-lastigen letzten Werk nur nebenbei statt, schöpft man jetzt wieder voll aus dem Melodie-Fundus der Briten und ist damit ein ganzes Stück eingängiger und hitverdächtiger.

Melodisch und doch an der Grenze zu Grindcore-Gefilden gehen die Amis zu Werke, ein Spagat, den eben nur CARCASS selbst bisher perfekt hinbekommen haben. Aber mit „Necrocracy“ sind ihnen EXHUMED jetzt hart auf den Fersen.

Drive, ausgefeilte Gitarrensoli, der Gesang wieder mehr Walker als Schuldiner und Songs, die sofort ins Ohr gehen, das sind die Zutaten, auf die die Pathologen bauen. Selbstverständlich ist das auch ein Rückschritt in der eigene Bandgeschichte, „Slaughtercult“ aus dem Jahre 2K lässt grüßen, aber ist man ehrlich, gehört gerade diese Scheibe zu den besten, die EXHUMED bisher produziert haben.

Wer nicht warten will, bis CARCASS im Herbst nach 17 Jahren Abstinenz ihr neues Werk veröffentlichen, hat mit „Necrocracy“ einen hochwertigen Pausenfüller zur Hand.