GRUMBLING FUR

Glynnaestra

Bereits die dritte Zusammenarbeit zwischen Alexander Tucker und Daniel O’Sullivan (GUAPO), beide keine Unbekannten in der englischen Experimentalmusik-Szene. Experimentell sind auch GRUMBLING FUR, aber sicher kein Prog/Jazz/Noise-Exzess wie GUAPO, haben dafür aber umso mehr mit Tuckers introvertierten Folk-Drone-Klangwelten gemein.

Das heißt, wenn die beiden nicht gerade nach DEPECHE MODE, TANGERINE DREAM oder KRAFTWERK klingen und sich bei frühen Vertretern von Electronica und Elektropop bedienen, was bei ihnen natürlich oft ins Collagenhafte und Avantgardistische abdriftet, aber dennoch angenehm eingängig und wenig disharmonisch daherkommt.

Wenn man so will, eine Platte voller seltsamer schamanistischer wie psychedelischer Popmusik, die synthetische und analoge Klangwelten zu einem faszinierenden, nie völlig greifbaren Elektro-Akustik-Gesamtwerk zusammenbaut.

Was genau ein „nörgelnder Pelz“ sein soll, wird zwar nicht wirklich klar, passt aber eigentlich ganz gut als Oberbegriff für Tuckers und O’Sullivans spannende Demontage der Errungenschaften der elektronischen Musik der letzten vierzig Jahre, irgendwo zwischen Retro-Schick und tatsächlicher Erneuerung.