INDIAN DREAM

Orca

Boss Tuneage-Aston unterwegs in Sachen britischer Punk-Archäologie. Die Siebziger und frühen Achtziger beackern andere, altersbedingt sind Astons Spezialität eher die zweite Hälfte der Achtziger und die frühen Neunziger, und aus jener Zeit stammen auch JADED EYES, die aus Scarborough kamen und Teil der Anarcho/Peace-Punk-Szene waren.

Die 16 auf „Orca“ zusammengefassten Songs stammen vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 1989 sowie von den beiden Singles (1987 und 1992) und sind erstmals digital erhältlich – ein Prädikat, das vor fünf Jahren noch aussagekräftig gewesen ist, heute allerdings wünscht man sich als Punk-Archäologe solche Wiederveröffentlichung ausschließlich im Vinylformat (mit Download-Code).

INDIAN DREAM erinnern mich, bedingt durch den sehr melodiösen Stil und die Stimme von Sängerin Lesley immer wieder stark an LOST CHEREES, die ja aus dem gleichen Szene-Kontext stammten. Punks trauten sich damals, Gefühle zu zeigen, und der Wave-Boom jener Jahre hinterließ auch deutliche Spuren.

Ein essentielle Band jener Jahre und jenes Genres sind INDIAN DREAM nicht, aber wer sich allgemein für diese Zeit und diesen Sound begeistert, hat definitiv Spaß daran. Im Booklet gibt’s alle Texte, aber keine History oder Linernotes.