ROBERT POLLARD

Honey Locust Honky Tonk

Hilfe, Robert Pollard hat inzwischen ein eigenes Studio, das heißt, neue Platten von GUIDED BY VOICES und seiner Wenigkeit dürften jetzt im vierteljährlichen Rhythmus erscheinen, bis Fire Records oder die Fans die Segel streichen.

Pollard bringt diesmal in gut 30 Minuten 17 Songs auf seiner Platte unter, die allerdings trotz knapper Spielzeit erstaunlich kompakt wirken und gar nicht unangenehm fragmentarisch. Erstaunlicherweise ist man sogar versucht, „Honey Locust Honky Tonk“ für eine der besseren Platten des GUIDED BY VOICES-Kopfes der letzten Zeit zu halten, die dessen bekannte Brillanz nicht nur in gewissen Momenten versprüht, sondern konstant über das ganze Album.

Pollard erfindet sich hier zwar nicht neu, zeigt aber sehr gekonnt, was man an seinem Songwriting in der Regel so schätzt. 17 Songs enthält auch „English Little League“ von GBV, lässt sich aber ein paar Minuten mehr Zeit dafür.

Genützt hat das wenig, denn das Album wird zu einer quälend zerrissenen Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen. Und die wenigen überzeugenden Songs, die dabei zutage treten, waren die Suche nur bedingt wert.

Es ist natürlich schön, dass sich GUIDED BY VOICES für ein weiteres Album in alter Besetzung noch mal zusammengerauft haben, Pollard auf dem Egotrip liefert für mich aber die befriedigenderen Ergebnisse.