TÖDLICHE DORIS

Stopp (Der Information)

Wieder mal was von der Doris! Eigentlich ist die Grande Dame der deutschen Avantgarde schon 1987 gestorben, aber das hält sie nicht davon ab, ihre Ideen, Konzepte und Veröffentlichungen bis heute zu verbreiten und stets zu vergrößern.

Das Grundkonzept hinter diesem auf 333 Einheiten limitierten und mit einem feinen Beiheft versehenen Stück Vinyl ist das der „Entmateralisierten Schallplatte“. Aus den Veröffentlichungen „Unser Debüt“ und „Sechs“ sollte durch gleichzeitiges abspielen, neudeutsch: Mixing, eine weitere und reguläre neue Veröffentlichung entstehen.

Selbermachen war damals sehr angesagt und deshalb habe ich mich auch daran beteiligt. Ich glaube, der Grundgedanke dahinter war der, dass die Leute eben selber mit Material, hier Musik, arbeiten können und das jedem die Scheu vor „Kunst“ genommen werden sollte.

Es war eben eine äußerst kreative Zeit und komplett ohne Computer war es doch schon ein gewisser Aufwand und sehr inspirierend. Nun entstand während der regulären Aufnahmen und der Koordination der Veröffentlichungen noch musikalisches Restmaterial in Form von „Stopp“, welches 2011 vollendet wurde und sich hier findet.

Doris sagt, das sei Rap! Die Rückseite mit dem Track „Vollendung“ ist gestaltet von einem gewissen Namosh Arslan, der das alte, unvollendete Material ebenfalls remixt, bearbeitet und darauf herumhüpft.

Verworren, einzigartig, aber so ist sie eben unsere Doris. Die tödliche Dosis für den offiziellen Kunstbetrieb.