V.A.

John Wayne – Der Held

„... und weitere wahre Geschichten aus dem Wilden Westen!“ so der passende Untertitel dieser hervorragenden Zusammenstellung „deutscher Cowboy-Romantik“-Schlager aus den Fünfziger und Sechziger Jahren.

Nein, nicht deutscher Country, den gab es damals überhaupt noch nicht und ehrlich gesagt wird es den auch nie geben, da könnt ihr soviel Cash-T-Shirts tragen wie ihr wollt: In Deutschland gibt es nur Folklore oder Liedermacher! Das meine ich jetzt noch nicht einmal abwertend, denn das, was der typische Deutsche unter Country- und Western-Musik versteht, verhält sich ungefähr so wie der Wilde Westen zu Karl May-Romanen.

Wenn ihr jetzt mitgedacht habt, könnt ihr entfernt ahnen, von was für einen bewundernswerten und ernst gemeinten Trash aus der Urzeit ich hier gerade spreche und warum ich mich so dafür begeistere.

Neben der Sehnsucht nach der Ferne, nach der Südsee, nach Bora-Bora und Hawaii waren damals romantische Cowboylieder sehr begehrt. Bedienten sie doch ein mehr simples Gerechtigkeitsgefühl im deutschen Wirtschaftswunderland und boten eine perfekte Traumwelt und Fluchtmöglichkeit aus Alltag und Arbeit.

Die meisten Lieder wurden auf Singles veröffentlicht und waren ziemlich „wild“ zusammengeklaut, textlich immer einen Schritt neben der Spur und am Ende siegte immer das „Gute“. Die bekanntesten Vertreter dürften wohl Gus Backus mit „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“ oder Ronny mit „Kleine Annabell“ sein und wer kennt nicht „Von den blauen Bergen kommen wir ...“? Da die Singles recht selten und schwer zu finden sind, solltet ihr hier euer Pferd anbinden und es euch mit dieser CD am Lagerfeuer gemütlich machen!