A STORM OF LIGHT

Nations To Flames

Der Opener „Fall“ verwirrt, eine Menschenmasse ist da zu hören, der erste Reflex war mich zu vergewissern, dass „Nations To Flames“ kein Live-Album ist. Ist es nicht, sondern der „normale“ Nachfolger zu „As The Valley Of Death Becomes Us, Our Silver Memories Fade“ von 2011.

Damals beschrieb ich ein „Gefühl, dass sich eine Band aus meinem Kosmos zu verabschieden beginnt“, fremdelte mit dem, was Josh Graham, Domenic Seita und Billy Graves als Stammbesetzung da geschaffen hatten, fand das Album in seinem Grundton zu sehr an konventioneller Rockmusik orientiert.

Vielleicht haben mich die New Yorker A STORM OF LIGHT damals aber auch nur auf dem falschen Fuß erwischt, denn ihr neues Album, mit dem sie bei Southern Lord gelandet sind, begeistert mich wieder so, wie es die Band 2008 mit ihrem Debüt „And We Wept The Black Ocean Within“ und „Forgive Us Our Trespasses“ (2009) vermochte.

Partiell unterstützt von Kim Thayil, Will Lindsay, Drea Black und Nerissa Campbell, hat die Trio-Kernbesetzung ein gewohnt atmosphärisches, von massivem, tribalistisch anmutendem Schlagzeugspiel geprägtes Album eingespielt, das bisweilen („Disintegrate“) durch seine Ausflüge in konventionelle (Thrash-)Metal-Gefilde überrascht – das ist verwirrend, aber letztlich stimmig in den Sound eingebettet.

Und mit diesem wuchtigen, massiven, ja beinahe als bombastisch zu bezeichnenden Klangkonzept gefallen mir A STORM OF LIGHT besser als viele jener Post-Metal-Zeitgenossen, die sich zu sehr auf atmosphärisch-bedächtige Klänge verlegt haben.

Sehr stimmig ist auch Josh Grahams stark bearbeiteter, klar über die Musik gelegter Gesang – ein Markenzeichen, das den Sound deutlich prägt. Auszusetzen gibt es eigentlich nur, dass dem bekannten, maßgeblich von NEUROSIS geprägten Genre seitens A STORM OF LIGHT keine neuen Aspekte hinzugefügt werden.