ARLISS NANCY

Wild American Runners

Nachdem ARLISS NANCY 2012 eines der Alben des Jahres für mich veröffentlicht haben, legen sie nun schon den Nachfolger „Wild American Runners“ nach. Die Erwartungen waren entsprechend hoch und konnten fast nur enttäuscht werden.

Das neue Album gibt sich weniger eingängig als sein Vorgänger. Wo man auf „Simple Machines“ noch zum Tanzen geeignete Country-Elemente heraushören konnte, findet man bei „Wild American Runners“ nun schwermütigen Rock, ohne jedoch den Rootsrock zu kurz kommen zu lassen.

Das dritte Album der Band aus Colorado will aufmerksam und bewusst gehört werden, damit sich sein ganzer herzerweichender Zauber entfalten kann. Spätestens nach dem zweiten Song „Troubadour“ möchte ich die Bandmitglieder ganz fest drücken und ihnen sagen, dass bestimmt alles gut wird.

So viel Herzschmerz findet man auf allen Alben von LUCERO und THE GASLIGHT ANTHEM zusammen nicht. Aber wenn es schon mit den Frauen nicht klappt, dann wenigstens mit der Musik. „Wild American Runners“ ist ein typischer Grower: Am Anfang unscheinbar und bevor man sich versieht, sitzt man heulend mit einer Flasche Jameson in einer dunklen Ecke, weil man den Soundtrack zu allem gefunden hat, was in seinem Leben schief gelaufen ist.