HERBONIX

Unreal

Zusammen mit Max Bloom war Daniel Blumberg bisher die treibende Kraft hinter Bands wie CAJUN DANCE PARTY und YUCK gewesen. Bei Letzteren stieg er Anfang des Jahres aus, um sich auf sein eigenes Soloproject HEBRONIX zu konzentrieren.

Überraschenderweise wurde die Platte von Neil Hagerty produziert, bei dessen früheren Bands PUSSY GALORE oder ROYAL TRUX ja nicht gerade ein ausgefeilter Sound im Vordergrund stand. Und dementsprechend klingt „Unreal“ eher spröde, allerdings auch sehr differenziert, denn schließlich sollte selbst noisiger Indierock dieser Art nicht unter im Studio dilettantisch montiertem Soundbrei leiden.

Während sein langjähriger Mitstreiter Bloom bei YUCK inzwischen sehr sophisticated zur Sache geht, sind die Kompositionen von Blumberg deutlich simpler gestrickt und von einer Drone-artigen Monotonie gekennzeichnet.

Was die sechs, zwischen fünf und zehn Minuten langen Stücke allerdings ausmacht, ist die Art, wie Blumberg unmerklich die Instrumentierung verdichtet und aus schleppenden, spartanischen Folk-Songs hymnische Shoegaze-Pop-Nummern mit leichten BUILT TO SPILL-Anklängen macht, die sich eigentlich immer weiter steigern könnten, bis sie irgendwann einfach implodieren.

Und so ist „Unreal“ wie auch das aktuelle YUCK-Album einer dieser berühmten Grower mit nicht zu unterschätzender Suchtwirkung, so wie Blumberg hier mit recht simplen Mitteln für echte magische musikalische Momente sorgt.