OATHBREAKER

Eros/Anteros

„Eros/Anteros“, das zweite OATHBREAKER Album, ist eine Platte mit ausgefeilter Dramaturgie. Dem pfeifenden, von Metal durchzogenen Hardcore setzt die belgische Band langsam schleichende Momente entgegen, die „Eros/Anteros“ zu einem eindringlichen und aufwühlenden Album machen.

Unter die Haut geht nicht nur das vom atmosphärischen Intro „(Beeltenis)“ eingeleitete „No rest for the weary“, sondern auch das neunminütige Mittelstück „The abyss looks into me“, das alle Facetten der Band vereint.

Zerreißendes Geschrei der Sängerin wandelt sich in hellen, zarten Gesang; bedrückend schleichender Doom türmt sich langsam zu einer erdrückenden Wucht auf, die dem anschließenden „Condor tongue“ die nötige Fallhöhe verpasst.

Im vorletzten Stück „Nomands“ werden dann tatsächlich noch Thrash-Metal-Riffs entfesselt, bevor „Eros/Anteros“ mit einem schemenhaften „Claire obscure“ ausklingt. Mit Kontrasten wie diesen erzeugen OATHBREAKER eine mitreißende Dynamik, die ganz im Sinne des Titels, der auf zwei antagonistische Figuren der griechischen Mythologie, die Brüder Eros und Anteros, anspielt.

Der eine, Eros, Gott der Leidenschaft und Liebe, kann sich nämlich auch nicht ohne sein Pendant Anteros, dem rächenden Gott der Verschmähten, voll entfalten.