SINISTER ROUGE

The Age Of Separation

Da dreschen SINISTER ROUGE einerseits auf die Instrumente ein und beklagen auf ihrem Album „The Age Of Separation“ das Zeitalter der Spaltung, die sich überall auf der Welt quer durch die Gesellschaft zieht.

Unterlegen das auch noch mit einem Comic-Cover, auf dem sich vorne ein Mensch im Anzug eine Knarre an den Kopf hält, während hinten die Krawattenträger wie lebende Tote durch eine Häuserschlucht wimmeln.

Tja, und dann huldigen sie der Spaltung selber, wenn sie im Waschzettel zur Platte verlauten lassen, sie wollten aus der „Beliebigkeit des heutigen Punkrocks“ ausscheren und der Punkerwelt – sowohl der alten als auch der jungen – mal so richtig schön vor die Birne hauen.

Das Ergebnis? Vor die Birne hauen sie einem in der Tat so einiges: tollen, melodiösen Punkrock nämlich mit düsteren Texten, die nicht beliebig sind und die Jungs aus Lohmar als kluge Songwriterköpfe ausweist.

Aber: Das mit der Spaltung und dem Weg aus der Beliebigkeit überdenken wir nochmal. Denn eine Musikrevolution rufen SINISTER ROUGE nun wirklich nicht aus. Clever klauen sie vielmehr bei zwei der derzeit größten Punkbands dieses Planeten: GREEN DAY und BILLY TALENT.

Ist das schlimm? Nö. Schließlich ist gut geklaut immer noch halb gewonnen. Eines ist zumindest sicher, diese Jungs werden ihre Hörer finden. Zu Recht. (Diese Band war auf der Ox-CD #110 zu hören.)