SPEEDTRAP

Powerdose

Das Ende der Sommerferien naht. Zeit, einen Kurztrip nach Berlin zu unternehmen. Passend dazu liegt das Reviewpäckchen der Redaktion im Briefkasten. Auf der mehrstündigen Fahrt werden alle CDs durchgehört, aber nichts reißt mich wirklich vom Hocker.

Als Letztes wird das eher unscheinbar aufgemachte erste Album der Finnen SPEEDTRAP eingelegt und ... kawumm! ... Zeitreise! Erstklassiger NWOBHM-inspirierter Heavy Metal an der Grenze zum Speed Metal lässt mich die Lautstärke der Anlage und die Geschwindigkeit des Wagens sofort erhöhen.

Vor meinem geistigen Auge stehe ich wieder mit Federballschläger als Gitarrenersatz, Vakuumjeans und Adidas „Tennis Spezial“ Turnschuhe tragend, mit erstem Flaum auf der Oberlippe, headbangend in meinem Kinderzimmer, bis meine Eltern mir entnervt den Strom abstellen.

Damals lieferten Labels wie Neat oder Mausoleum den dazu passenden Soundtrack, 2013 erledigen Svart aus Finnland diesen Job. Danke dafür! Stellt euch frühe IRON MAIDEN auf Speed oder alte Helden der zweiten oder dritten Reihe wie RAVEN, JAGUAR, FIST oder TYSONDOG mit einem viel fetteren Sound vor.

Das ist natürlich alles andere als innovativ, aber die unbändige Spielfreude, der fühlbare Enthusiasmus und die wirklich großartigen Riffs und Soli blasen solche Einwände einfach hinweg. Ganz großes Kino!