WOB

Spitfire Bridge

Ich liebe Alben, die sich anhören wie aus einem Guss. Und dann fängt man an die kleinen Details zu entdecken. Gitarrenlicks, zusätzliche Instrumente oder „versteckte“ Gesangsharmonien, die nur auffallen, wenn sie auf einmal fehlen würden.

Dies alles sorgt dafür, dass der homogene Eindruck bestehen bleibt, man aber jeden Song nach zwei bis drei Durchläufen sofort wieder erkennt. Genau so ein Album ist Wobs „Spitfire Bridge“.

Als Beispiele könnte man den vor Inbrunst strotzenden Refrain in „Ordinary man“, die Baritongitarre in „Two stroke“ oder die Trompete in dem witzigen „Umbrella“ nennen. Wob kann auf mehr als zwanzig Jahre als Solokünstler zurückblicken.

Anfangs noch als Gitarrist bei BLYTH POWER und zwischendurch als Tourmusiker bei THE MEN THEY COULDN’T HANG, war es immer sein beinahe vor Kreativität berstender Kopf, der ihn vorantrieb.

Der Antrieb ist auch der einzige Kritikpunkt, der mir einfällt. Manchmal würde es Wobs herausragenden Songs guttun, wenn er den Turnschuh ein wenig vom Gas nehmen würde. Ist aber Geschmackssache, und gilt nur bedingt für das Trioformat auf diesem Album, wo das Tempo sehr ausgewogen ist.

Auf alle Fälle ist es schade, dass so ein begnadeter Songwriter, der solche Powerpop-Punk-Perlen scheinbar mühelos raushauen kann, nicht mehr Erfolg hat. Verdient hätte er es!