CLICKCLICKDECKER

Ich glaube dir gar nichts und irgendwie doch alles

Immer wieder schön zu sehen und zu hören, wie manche Menschen, so wie CLICKCLICKDECKER, all ihre Seiten, all ihr Eindrücke und all ihre Befindlichkeiten in Töne und Performance umzumünzen in der Lage sind.

So haben wir es in diesem speziellen Falle einmal zu tun mit „Wahnsinn, der Kevin tanzt so sexy!“ (Dominik, Bass/LOVE A, bei einem Konzert von BRATZE) und ein andermal mit „Machst du das bitte aus? Ich muss gleich weinen ...“ (mein Praktikant beim Hören dieses Albums).

Kevin Hamann kennt seine eigene Klaviatur und spielt sie absolut meisterhaft, je nach innerer Wetterlage, mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Mal nachdenklich, mal kämpferisch, mal mit einem Lächeln auf den Lippen und ein andermal mit der Faust in der Jackentasche der Zwischenmenschlichkeit.

Mit diesem Album, dass mit Party-Scheiße in etwa so viel am Hut hat, wie Edward Snowden mit falsch verstandenem Patriotismus und blinder Loyalität, zeigt sich der Hamburger einmal mehr von seiner weltmännischen und, auch wenn es immer doof klingt, erwachsenen Seite.

Sicher eher ein Album für Herbst und Winter, aber auch eines, das endlich die Begemänner dieser Welt im Rückspiegel kleiner werden lässt und einen von Referenzen emanzipierten Künstler zeigt, der zwar auch nicht weiß wohin, aber doch in welche Richtung sein Weg führt.