DIANE COFFEE

My Fried Fish

Shaun Flemings Künstlername, zitiert aus David Lynchs „Twin Peaks“, weist den Weg in eine surreale Welt, die der vormalige Kinderstar und Synchronsprecher von „Kim Possible“ oder „Simba“ aus „König der Löwen“ im Moloch New York erlebt.

Zehn düstere Songs, völlig im Alleingang geschrieben und eingespielt, geprägt vom Geiste der „vier Bs“, also BEATLES, BEACH BOYS, Bowie und Bill Withers, ergeben ein zunächst verstörendes, dann aber ungemein beruhigendes, intimes Album, das am besten funktioniert, wenn das Licht im Schlafzimmer ausgeknipst wurde.

Trivia-Fans sollten übrigens wissen, dass Shaun seinen Lebensunterhalt als Didgeridoo-Hersteller bestritt und zudem mit der San Francisco-Hippie-Popband FOXYGEN drei Alben veröffentlichte.

Deren sommerliche Leichtigkeit erreicht „My Fried Fish“ zwar selten, aber dennoch ist ihm ein formidables Solowerk gelungen, dessen Langzeitwirkung noch nicht einzuschätzen ist, eventuell aber von späteren Generationen als ganz großer Wurf erachtet werden wird.