FUZZ

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„The volume of orders we received on the new Fuzz release is unlike anything we’ve experienced before and it has slowed everything down“, schreibt In The Red-Boss Larry Hardy auf der Website seines Labels.

FUZZ sind Ty Segall (drums/vocals), Charlie Moothart (guitar/vocals) und Chad Ubovich (bass), wobei ersterer Name aufhorchen lässt: Segall, Jahrgang 1987, hat sich in den letzten Jahren zum „Wunderkind“ des fuzzig-noisigen Gitarrenrocks entwickelt, mit diversen Bands sowie solo hat er in unzählige Platten veröffentlicht, darunter allein acht Soloalben, unter anderem auf Goner, In The Red und Drag City.

Kein Wunder also, dass die weltweite Fangemeinde sich nach zwei Singles auf das erste Album der 2011 gegründeten Band stürzte, das Chris Woodhouse (unter anderem THEE OH SEES) produziert hat.

Markantestes Merkmal neben Segalls Stimme ist der wattige, dröhnende Sound und der klar im Vordergrund stehende Bass nebst fuzziger Gitarre. Die Elemente, die Segall verwendet, sind im Grunde die gleichen wie immer: Psychedelic, Rock und Garage (sowie Punk) werden auf sehr charmante Weise immer wieder neu kombiniert, und diesmal wurde einer gewissen Vorliebe unter anderem für BLACK SABBATH, BLUE CHEER und IRON BUTTERFLY nachgegeben, ohne dabei jedoch in die gegenwärtig so beliebte Occult-Rock-Ecke abzudriften.

FUZZ ist dabei durchaus als programmatischer Name anzusehen, und erfreulicherweise besteht bei keiner der acht Nummern, von denen die Hälfte es auf über fünf Minuten Spielzeit bringt, die Gefahr, dass man irgendwelcher hippiesker Gitarrengniedelei ausgesetzt wird.

Live dürften FUZZ für ein enorm brachiales Lärmerlebnis gut sein, schätze ich. Bis dahin heißt es, zu Hause den Regler weit nach rechts zu drehen.