NIRVANA

In Utero

Über 15 Millionen Exemplare des dritten NIRVANA-Albums wurden seit der Veröffentlichung am 13. September 1993 veröffentlicht, und Dank der aufschnickschnackisierten „20th Anniversary Edition“ dürften noch ein paar mehr dazukommen, wovon Kurt Cobains Witwe Courtney Love allerdings nichts mehr hat: sie verkaufte schon 2006 ihren ererbten Anteil an den künftigen Katalogeinnahmen für geschätzte 50 Millionen Dollar an einen Musikverlag.

Ob die Musikwelt auf eine weitere Edition des Albums gewartet hat, müssen die Fans entscheiden – ich bin von jeher ein Vertreter der Originalitäts-Position: ein Album interessiert mich primär in der Version, in der es einst erschien.

Angeblich waren zuerst das Label und später dann auch die Band nicht mit den in einer zweiwöchigen Studiosession von Steve Albini auf Band gebannten Aufnahmen zufrieden – erstere, weil das Material angeblich „unveröffentlichbar“ sei, letztere waren mit dem Bass-Sound nicht ganz glücklich, Produzent Steve Litt durfte nachbessern.

Ein Erfolg war das Album trotzdem, auch wenn „In Utero“ kantiger ist als das epochale „Nevermind“, und die „20th Anniversary Edition“, die in zig verschiedenen Ausstattungen erschienen ist, greift die verschiedenen Mixe auf: Zum einen ist die remasterte Version des Original-Albums enthalten, zum anderen ein „2013 Mix“, und in Ergänzung dazu gibt es B-Seiten und Bonustracks, darunter die Albini-Mixe von „Heart-shaped box“ und „All apologies“ sowie unveröffentlichte, instrumentale Demo-Aufnahmen.

„In Utero“ ist Musikgeschichte, doch in meiner Reihenfolge der NIRVANA-Alben steht es an dritter Stelle, hinter „Nevermind“ und „Bleach“.