STEPPES

Green Velvet Electric: A Compendium 1983-1997

Anfang der Achtziger, als es in L.A. mit dem Hype um den „Paisley Underground“ so richtig losging, schlug auch die Stunde der STEPPES. Anders allerdings als die „großen“ Bands wie LONG RYDERS, DREAM SYNDICATE oder RAIN PARADE blieb der Erfolg, bis auf ein paar lobende Reviews in den britischen Weeklies, weitgehend aus.

Die irisch-amerikanische Band (so irisch wie VAN HALEN niederländisch) veröffentlichte 1986 mit „Drop Of The Creature“ eine erste schöne LP mit scheußlichem Coverartwork auf Voxx, randvoll mit Acid-haltigen Melodien zwischen mittleren BEATLES und späten JAM, angetrieben von Tim Gilmans Gitarrenarbeit zwischen John Cippolina und Jimmy Page.

Im Songwriting waren die Fallon-Brüder stark, eine innovative Mischung aus Westküsten-LSD-Rock, gälisch angehauchter Folk-Romantik und munterer Pop-Psychedelia wie im swingenden London. Zwei Jahre später erschien dann „Stewdio“, ein Album mit noch hässlicherem Cover, das den Kurs der Rüschenhemdenträger unverändert fortsetzte.

Erfolg hätten sie sicherlich verdient, in der aufkeimenden Acid-House-Ära umso mehr als Bewahrer der „reinen Lehre“. Drei weitere Studioalben erschienen noch bis 1997, dann war Schluss. Eine umfassende Compilation allerdings tat immer noch not, Cherry Red stellt diesen Misstand nun endlich ab.

Hier zünden alle Songs, die Hitdichte ist enorm hoch für eine Doppel-CD, das Booklett ist dick, es gibt keine Ausreden mehr für Bildungslücken.