TOWERBROWN

Count Me Out

Eine Band, ein Leitfaden: Maximum-Hammond-R&B, mondän, groovend und so souverän eingespielt, dass einem die Kinnlade runterklappt. Screaming Apple mag zwar in letzter Zeit die Zahl der jährlichen Outputs etwas vermindert haben, die qualitativen Daumenschrauben wurden hingegen angezogen – umso bemerkenswerter ist es dann, wenn der eigene Standard übertroffen wird, und man erschlage mich, wenn dies bei TOWERBROWN nicht der Fall sein sollte.

Fest im Dreiknopfsound verankert, stilistisch dennoch breit gefächert, überzeugen sie auf ganzer Bandbreite, vereinen Sitar mit Bardot, French Cuisine mit Spy Beat, Fuzzgitarre mit blauäugigem Soul.

Highlights auszumachen fällt schwer; mit Rudie Aillauds Gastauftritt beim Yéyé-Shaker „Quand vient la nuit“ und dem wunderbaren Gesangsgeitrag von Izzy Lindquister zum Klammerblues-Cover von „You told me a lie“ von JENNY & THE RASCALS, werden hiermit zwei potenzielle Kandidaten ins Rennen geworfen, was an Rosinenpickerei jedoch genügen soll.

Ebenso erübrigt sich das übliche Referenzbrimborium zum Swinging-Sixties-Sound der französischen groupe extraordinaire, denn machen wir uns nichts vor: TOWERBROWN sprechen für sich selbst und sind erdrutschartig an ihren zeitgenössischen Mitstreitern vorbeigezogen.

„Count Me Out“ debütiert als Genre-Highlight des Jahres, da gibt es gar keine Diskussion.