WYMOND MILES

Cut Yourself Free

Auf seinem zweiten Album zelebriert Wymond Miles mit wunderbar kratzig-rauchiger Crooner-Stimme den gekonnten Spagat zwischen dem Sound der frühen ROXY MUSIC und deren Vintage Synthies und alten Wave-Bands wie den SAD LOVERS & GIANTS (und ein wenig EDITORS).

Seine frühen Inspirationen wie Scott Walker und Robert Wyatt sind zwar noch präsent, aber nicht mehr so bestimmend. Das Album hat insgesamt mehr Drive als sein Vorgänger, als man Angst haben musste ihn würde das Schicksal von Nick Drake ereilen.

Das sind kraftvolle und „kaputte“ Songs mit dunkler Romantik. Und irgendwie sieht er auch so aus, als ob er sehr gut weiß, wovon er singt. Der Opener „The ascension“ eröffnet mit einer einprägsamen Gitarre, die ein wenig an Billy Duffy erinnert (als er noch bei THEATRE OF HATE spielte), während sich der Bass und die spärlichen Synthies langsam in den Vordergrund schieben und die Stimme von Miles einsetzt und er „Will I have the strenght to fall“ singt.

Bei diesem Song stimmt einfach alles. Die Stücke kippen nie in das Oberflächliche verkaufsfähiger Klischees von Musikerdepressionen, sie stehen vielmehr wie ein Obelisk in den dunklen Ecken der Bar und warten darauf, dass man sie nach drei Gläser des Vertrauens zu sich an die Theke einlädt.