DARKMAN

Als Sam Raimi neun Jahre nach seinem Horror-Klassiker „Tanz der Teufel“ und drei Jahre nach dem deutlich aufwändigeren zweiten Teil „Darkman“ drehte, sein mit 16 Millionen Dollar bis dahin teuerster Film, hatte man durchaus noch die Hoffnung, dass er seinen eigenwilligen Stil auch in mainstreamigeren Produktionen erhalten könnte.

Letztendlich erging es ihm nicht anders als Peter Jackson, der inzwischen Massenware produziert. „Darkman“ zeigt jedenfalls noch deutlich Raimis Wurzeln im B- und Genre-Film, denn letztendlich handelt es sich um eine Mischung aus „Das Phantom der Oper“ und den typischen Vorgaben von „Mad scientist“-Geschichten, die in überdrehter Comic-Manier und mit viel schwarzem Humor erfolgreich umgesetzt wurde.

Die seriöse Kritik bemängelte aber damals eine „unnötige Anhäufung von Unappetitlichkeiten“ und fand, dass die guten darstellerischen Leistungen von Liam Neeson und Frances McDormand durch ein mieses Drehbuch und eine schlechte Inszenierung sabotiert würde.

Neeson spielt in „Darkman“ den tot geglaubten, schwer entstellten Wissenschaftler Peyton Westlake, der sich an seinen Peinigern rächen will. Der Clou dabei ist, dass der Wissenschaftler an der Herstellung synthetischer Haut arbeitet, die es ihm ermöglicht, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen.

Bis April 2013 war der Film noch indiziert und ist inzwischen ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben, wobei alle bisherigen europäischen DVDs eigentlich nur eine banale Nunchaku-Szene vermissen ließen.

Und auch auf Blu-ray macht „Darkman“ qualitativ einen guten Eindruck. Das schmale Budget sieht man ihm zugegebenermaßen inzwischen deutlich an, aber das gleicht Raimi durch eine actionreiche Inszenierung und jede Menge wilde Einfälle gut wieder aus.

Die beiden 1994 und 1996 entstandenen Fortsetzungen braucht hingegen kein Mensch.