RE-ANIMATOR

Momentan scheint eine gute Zeit für viele der verfemten Streifen zu sein, die zu Zeiten des damaligen Videobooms in den Achtzigern die Videotheken bevölkerten und schnell als jugendgefährdend auf der Liste der BPjS landeten.

Und so konnte auch Stuart Gordon erster Spielfilm „Re-Animator“, basierend auf der Kurzgeschichte „Herbert West – Der Wiedererwecker“ von H. P. Lovecraft, wie einige andere sozialethisch desorientierende Streifen in diesem Jahr seine Listenstreichung erreichen.

Wobei die alte Videofassung immer auf der harmloseren amerikanischen R-Rated-Fassung basierte und die meisten Goreszene entbehrte. Nach einer unüberschaubaren Anzahl halblegaler Video- und DVD-Fassungen liefert einem Capelight jetzt quasi eine ultimative Veröffentlichung mit der deutlich härteren Unrated-Fassung auf DVD und Blu-ray in ausgezeichneter Qualität.

Eine integrale Fassung ist nur auf Blu-ray enthalten, die die Unrated- und R-Rated-Versionen zusammenführt, die sich aufgrund vieler alternativen Einstellungen stark voneinander unterschieden.

Nebst vielen Extras, die bereits von anderen Veröffentlichungen bekannt sind, und einer aktuellen Dokumentation namens „Re-Animator Resurrectus“. Mit Lovecraft hatte „Re-Animator“ zwar nicht viel zu tun – ebenso wenig wie Gordons ein Jahr später entstandener hervorragender „From Beyond“ –, ist aber Grand Guignol im besten Sinne und glänzt mit immer noch beeindruckenden und effektiv umgesetzten, grotesk wie makaber anmutenden Grenzüberschreitungen.

Ein extrem blutiges Highlight der damaligen Splatter-Ära, als das Ganze langsam ins komödiantische umzukippen begann, in dem der Medizinstudent Herbert West mit einem neuartigen Serum Tote wieder zum Leben erweckt.

Verdientermaßen ein echter Kultfilm, der 2011 dann sogar eine Musicalumsetzung erfuhr.