20.SV

The Great Sonic Wave

Kunterbunt-fröhliche Albumtitel wie „Acid Vomit“, „Human Genocide“ oder „Radiative Hate“ deuten bereits an, in welche Richtung der Libanese Osman Arabi, der auch als SEEKER, SHAMANIC DEATH TRANCE, XARDAS oder KAFAN Musik macht, sich mit seinem Projekt 20.SV bewegt.

Lounge-Sounds für die Postapokalypse, wenn die Maschinen marschieren und die letzten Relikte menschlicher Zivilisation langsam verrotten. Gute Laune ist garantiert. Mit „The Great Sonic Wave“ nimmt sich Arabi altbekannter Formeln an und collagiert minutiös selektierte Feldaufnahmen von Metallkrach und Eisenknirschen zu einer sampledelischen Klangkulisse.

Es dröhnt und wummert, knirscht, kracht und explodiert schließlich. Über dem sonischen Folterschwall krächzt mit Alan Dubin ein altbekannter Untergangsprophet (siehe KHANATE, GNAW und O.L.D.) unverständliche Vocals in oszillierenden Lautstärken und Dynamiken: flüsternd, verhallt kreischend oder garstig gurgelnd.

Zusammengenommen ergibt das einen einzigen, fast halbstündigen Track als Trip durch dehumanisierte Welten, der auf- und abbrausend durch die tiefsten Tiefen der Düsternis mäandert. Genau das Richtige also, um dazu den Fünf-Uhr-Strychnin-Tee zu schlürfen und die Kälte des drohenden Endes hereinzulassen.

Gemütlichkeit in Endzeit, sozusagen. Beeindruckend.