BIRDS OF PASSAGE

This Kindly Slumber

Die neuseeländische Künstlerin Alicia Merz, firmierend unter dem Namen BIRDS OF PASSAGE, ist zurück und auch ihr nunmehr drittes Album will wie schon die Vorgänger „Without The World“ und „Winter Lady“ so gar nicht in die übervolle Singer/Songwriter-Schublade passen.

Und auf Begriffe wie „Dark Pop“, „Broken Folk“ oder gar „Ambient Drone“ lässt sich diese ungewöhnlich intensive Musik ebenfalls nicht herunterbrechen. Schon der Kategorie „Song“ als solcher scheinen sich ihre bewusst anti-klimatisch angelegten Kompositionen von vornherein versperren zu wollen.

Und vielleicht ist es genau das, was „This Kindly Slumber“ so wundervoll ergreifend macht – dass Emotion nie von zu viel Struktur erstickt wird und in den ganz auf Atmosphäre reduzierten Stücken frei atmen kann.

Merz’ gewohnt ätherische Stimme, hauchdünn, aber doch eindringlich, flirrt sirenenhaft über minimalistischen Soundscapes aus übereinander geschichteten, dunkel wabernden Drones und katapultiert den Hörer sanft in das vertonte Labyrinth ihrer Innenwelt.

Mal düster und unwirklich, mal zärtlich und sehnsuchtsvoll weht dieses hypnotisch abstrakte Klanggedicht aus den Boxen heran und lässt sich nie greifen, wie die Reste eines Traums nach dem Erwachen.