LEN PRICE 3

Nobody Knows

Kann man nach vier Jahren ohne neues Album schon von Comeback reden? Wie auch immer, die Zeit des Wartens nach dem Überknaller „Pictures“ war viel zu lang, „Nobody Knows“, das vierte Album der Medway-Powerbeat-Superstars, ist endlich erschienen und bietet Anlass zu absoluter Euphorie.

Wie gehabt bringen die drei Ausnahme-Songwriting auf Augenhöhe mit einem Ray Davies, der im 100 Club sozialisiert wurde, oder einem Pete Townshend, dessen erste Band WHO CARES? hieß. Mit einem akribischen Blick für Details und genug Adrenalin brettern Len Price und seine Freunde durch ein atemberaubend gutes Repertoire und transportieren in minimalistischer Trio-Besetzung derart viel Power und Lebensfreude, dass abermals die Garage/Beat-LP des Jahres bereits im Januar gekrönt werden kann.

In den zwölf Songs werden Großvater Jim oder der Wigmore-Swingerclub besungen oder in tieftraurigem Schunkelmoll leichenfleddernde Erbschleicher angeprangert. Musikalisch bewegen sie sich dabei wie gehabt zwischen simplem Garagenpunk-Geboller und trickreich arrangiertem Mersey Beat, oftmals mit wunderbaren dreistimmigen Gesangsharmonien verziert.

Genau so und nicht anders muss zeitgenössische Beatmusik klingen.