P.O.BOX

F#RTH#R

„Further“ lautet der ausgeschriebene Titel des dritten P.O.BOX-Albums, so meine Vermutung, lässt sich Sänger Seb Pabst doch mit dem Satz „Faster alone, further together!“ zitieren. „Farther“ wäre ohne Erklärung auch möglich gewesen, so weiß man wenigstens, wie man die Rauten aussprechen muss, wobei die Band bewusst mit der Undeutlichkeit spielt, potenziell beide Bedeutungen für zutreffend hält, und abgesehen davon steht die Raute (Achtung, angelesenes Halbwissen!) in der Notensprache für eine Halbtonverschiebung nach oben.

P.O.BOX, deren neues Album ein Co-Release von Guerilla Asso (Frankreich) und Long Beach Records Europe (Deutschland) ist, spielen natürlich immer noch – man verzeihe mir – „Trötenpunk“, also jene Spielart des Punk, die sich in den Neunzigern so großer Beliebtheit erfreute: man kombiniert flinken Punkrock einerseits mit Ska- und Reggae-Parts andererseits, ganz so, wie das SUBLIME, LESS THAN JAKE, SKANKIN’ PICKLE und VOODOO GLOW SKULLS einst vormachten.

P.O.BOX freilich sind Kinder des neuen Jahrtausends, die Franzosen haben allerdings mittlerweile auch schon über 13 Jahre auf dem Buckel und touren sich seit Jahren den Arsch ab, brüllen bei einem steten Wechsel von groovy Bläserparts und zackigen Punk-Passagen den Leuten heiser ihre hymnischen, wütenden, engagierten Texte entgegen – dass NOFX von ihnen in Ehren gehalten werden, ist unverkennbar.

Aus pragmatischen Gründen haben sich P.O.BOX irgendwann mal für englische Texte entschieden, ich würde mir aber wünschen, sie würden hier und da auch auf Französisch texten – ich glaube, das könnte den Groove und Flow der Songs sehr positiv verstärken.

(Diese Band war auf der Ox-CD #112 zu hören.)