PYRAMIDO

Saga

Wenn ein Schwede keine düsteren Kriminalromane schreibt, die zu weltweiten Bestsellern werden, so spielt er mindestens in einer noch düstereren Band, die zwar keine globalen Erfolge zu verzeichnen hat, dafür aber vorzugsweise in den Bereichen Crust, Black, Hardcore, Sludge oder Doom qualitativ in der obersten Liga anzusiedeln ist.

Eine Erklärung dafür? Keine Ahnung, denn die gesellschaftspolitischen Zustände auf der skandinavischen Halbinsel provozieren wohl weit weniger als die sozialen Ungleichheiten in den USA oder Südeuropa.

PYRAMIDO aus Malmö passen insofern gut in diesen Zusammenhang, da sie trotz der Schwere und Langsamkeit ihrer Musik ziemlich viel Wut freisetzen, die sich im Doom eigentlich eher schwer kanalisieren lässt.

Aber die fünf Jungs schaffen es, über die sechs Songs hinweg, allesamt auf Schwedisch und stets mit leichtem Augenzwinkern, ein erstaunlich hohes Niveau zu halten und niemals Langeweile aufkommen zu lassen.

Interessant an der Scheibe ist vor allem, dass die vielen tollen, kleinen Melodien ab und an nach etwas mehr Geschwindigkeit zu rufen scheinen, von der restlichen Instrumentierung aber immer wieder wunderbar entschleunigt werden.