TISCHLEREI LISCHITZKI

Bedeutungsschwanger mit Zwillingen

Endlich! Die stilistischen Änderungen, die sich bereits durch die letzten Split-EPs mit GRIZOU und OPTION WEG angedeutet haben, liegen nun auf Langspielplatte vor. Man kann die positive Entwicklung der Lüneburger TISCHLEREI LISCHITZKI nicht ignorieren.

Die neu eingespielte Version von „Zuviel TV“ eröffnet das vierte Album mit bedrohlich monotonen Schlagzeugschlägen, bevor gefährlich kaputte Gitarren klar machen, dass jetzt Schluss mit lustig ist: „Wenn ich mir den Kopf abschlag, wie ist das Leben dann?“ – das ist krachiger, düsterer D.I.Y.-Punk der kopfpunkigsten Sorte.

Gemischt und gemastert von Olman Viper, der schon erfolgreich MATULA oder zum Beispiel das aktuelle ZSK-Album produziert hat. Der angezerrte, röhrige Bass in vielen der 14 Songs ist bezeichnend für die enorme Entwicklung, die Micha (Bass), Chris (Schlagzeug), Andreas (Gitarre) und Ralf (Gesang) in den letzten Jahren genommen haben, gute Beispiele sind „A39“ oder „Cloonladen“.

Gerade die Gitarre hat sich von den Ursprüngen des Bandsounds weg entwickelt und klingt deutlich hardcoriger, garagiger und dreckiger. Parallel zum Vinyl-Release erscheint das neue Album in der Werkschau „Halt die Kladde – eine Zwischenbilanz“, einer Zusammenstellung von allen Texten und allen Songs der Bandgeschichte, als mp3-Version für die, die keinen Plattenspieler haben.