WHO

Tommy

Die Rockoper beziehungsweise das Konzeptalbum ist die Königsdisziplin für jeden ernsthaften Künstler. THE WHO haben gleich zwei solcher Werke vorzuweisen – „Tommy“ von 1969 und „Quadrophenia“ von 1973.

Spätestens damit stiegen THE WHO in den Olymp der bedeutendsten Rockbands aller Zeiten auf. „Tommy“ erzählt die Geschichte von Tommy Walker, der als Kind mitansehen muss, wie der aus dem Krieg heimgekehrte Vater den Geliebten der Mutter totschlägt, woraufhin das Kind taub, stumm und blind wird.

Aus dieser isolierten Welt kann er schließlich ausbrechen, als er sein besonderes Talent für Flipperautomaten entdeckt, was ihn in Folge zu einer Art Messias macht. Ähnlich wie „Quadrophenia“ erfuhr auch „Tommy“ eine Verfilmung, mit der sich der britische Regie-Exzentriker Ken Russell 1974 in gewohnter Weise austoben konnte.

Ein wilder und provokanter Bilderreigen mit Auftritten von Tina Turner, Elton John, Oliver Reed, Eric Clapton, Jack Nicholson und natürlich THE WHO-Sänger Roger Daltrey als Tommy. Allerdings mit einem veränderten Soundtrack, der die auftretenden Darsteller mit integrierte.

Musikalisch ist das von Pete Townshend fast im Alleingang komponierte Album für Anhänger der frühen R&B-lastigen THE WHO wenig interessant, gehört aber definitiv zu den besten Progrock-Werken dieser Ära.

Dies ist nicht die erste remasterte Neuauflage dieses Klassikers, diesmal auf der zweiten Disc mit einer unveröffentlichten Live-Version von „Tommy“ versehen(anstatt den bisherigen Outtakes und Demos), die zeigt, dass die Songs auch in deutlich dreckigeren und kruderen Versionen hervorragend funktionieren.