SABATA

Als Lee van Cleef 1965 in Sergio Leones „Für ein paar Dollar mehr“ die Rolle des Col. Douglas Mortimer übernahm, war die Aussicht für ihn, Hauptrollen in großen Kinofilmen zu bekommen, längst in weite Ferne gerückt.

Die Welle europäischer Western zu dieser Zeit bescherten van Cleef dann eine zweite Karriere. Meist verkörperte er dabei moralisch ambivalente Charaktere, die weder archetypische Bösewichte waren noch strahlende Heldenfiguren.

So jemand ist auch die Titelfigur aus Gianfranco Parolinis „Sabata“, der mit seinem schwarzen Outfit Ähnlichkeiten zu Col. Mortimer aus Leones Film aufweist. Vielleicht eine der letzten herausragenden Rollen von van Cleef, der hier einen Kopfgeldjäger spielt, der in einem Westernstädtchen die unterschiedlichen Parteien gegeneinander ausspielt, die es auf die abhanden gekommene Beute eines Banküberfalls abgesehen haben.

Der rote Faden der etwas wirren Story ist, wie diese 60.000 Dollar Armeegelder schließlich im braunen Ledertäschchen von van Cleef landen. Was davor passiert, ist ein ironisches Spiel mit bekannten Western-Motiven, vor allem in Bezug van Cleefs Figur, der man Ähnlichkeiten mit James Bond nachsagte, aufgrund diverser zum Einsatz kommender Gimmicks und Spezialwaffen.

Wobei der von William Berger verkörperte ständig Banjo spielende Gegenspieler und temporäre Partner von van Cleef diesem manchmal fast die Show stiehlt und dessen Instrument eine Winchester beherbergt.

Im Gegensatz zur alten MGM-Veröffentlichung sieht „Sabata“ auf Blu-ray in Sachen Schärfe und Kontrast wirklich phänomenal aus, auch wenn das Bild noch jede Menge Defekte aufweist. Hinzu kommt ein interessantes neu produziertes Feature über diesen sehenswerten, eigenwilligen Italowestern, der vielleicht nicht zu den ganz großen Klassikern des Genres gehört.