STRASSEN IN FLAMMEN

Nach dem großen Erfolg im Jahr 1982 mit „Nur 48 Stunden“ sollte Walter Hills nächster Film „Straßen in Flammen“ ein besonders ambitioniertes Projekt werden, ein Comic-Rock’n’Roll-Märchen in Musical-Nähe, natürlich wie gewohnt actionreich und mit den für diesen Regisseur so typischen Western-Elementen.

Angesiedelt ist das Ganze in einer namenlosen amerikanischen Großstadt, die sehr an den New Yorker Stadteil Bronx erinnert und zeitlich die Fünfziger und Achtziger miteinander vermengt. Im Mittelpunkt steht die Rock-Sängerin Ellen Aim (die bezaubernde Diane Lane), die von einer Motorradgang entführt wird, aus deren Fängen sie ihr früherer Boyfriend retten muss – im Schlepptau hat er den nerdigen Manager der Sängerin (ein wenig überzeugender Rick Moranis) und die burschikose Amy Madigan als militante McCoy.

Neben einigen gelungenen Actionszenen räumt Hill der Musik viel Raum ein, vor allem zwei schönen Nummern von Jim Steinman, die man sich auch gut mit Meat Loaf als Sänger hätte vorstellen können.

Wobei es wieder der Soundtrack von Hill-Spezi Ry Cooder ist, der deutliche Akzente setzt. Leider viel zu wenig zur Geltung kommt Willem Dafoe in einer seiner frühen Rollen als Bösewicht, eine Kreuzung aus 50s-Greaser und S&M-Liebhaber.

Der Film entpuppte sich leider als Flop und leidet trotz einiger innovativen Ideen unter der recht simplen Story und den etwas zu dominanten Musiknummern. Im Gegensatz zu den bisherigen DVD-Veröffentlichungen im Vollbild-Format stellt die Blu-ray von Koch schon mal eine echte Verbesserung dar, ist aber hinsichtlich Bild und Ton dennoch nur Durchschnitt.

Dafür gibt es hier aber eine sehr interessante Doku über den Film in Spielfilmlänge, in der die „Straßen in Flammen“-Ausschnitte manchmal irritierenderweise kontrastreicher aussehen als der komplette Film auf der Blu-ray.