THE WANDERERS

Walter Hills „Die Warriors“ und Philip Kaufmans „The Wanderers“ waren im Jahr 1979 zwar nicht die einzigen beiden „Gang movies“, erlangten über die Jahre aber einen außerordentlichen Kultustaus. Während es Hill um den Gewaltaspekt der Auseinandersetzungen unterschiedlicher Jugendgangs ging, ist „The Wanderers“ deutlich vielschichtiger und realistischer, leistet sich aber zahlreiche übermäßig nostalgisch gefärbte Momente, ebenso wie platten Humor der Sorte „Eis am Stiel“.

Kaufman, der zuvor das hervorragende Remake von „Invasion Of The Body Snatchers“ gedreht hatte, nahm sich hier des autobiografisch gefärbten gleichnamigen Buches von Richard Price aus dem Jahr 1974 an, der darin episodenhaft die Konflikte unterschiedlicher Jugendgangs in der Bronx schildert.

Der Film versucht daraus eine durchgängige Geschichte zu machen und nimmt die üblichen Veränderungen zur Straffung des Ganzen vor, auch auf der zeitlichen Ebene. Denn Kaufmans Fokus liegt auf dem Verlust der Unschuld, den die im Mittelpunkt stehenden Jugendlichen in einer Periode des politischen und gesellschaftlichen Wandels in Amerika erleiden, für den symbolhaft die Ermordung Kennedys am 22.

November 1963 herhalten muss. Ebenso wie ein Auftritt von Bob Dylan in einem New Yorker Club, in den Hauptfigur Richie (Ken Wahls erste Filmrolle), der Anführer der Wanderers, zufälligerweise am Ende des Films hineinstolpert.

Begleitet wird dieser wunderbare Coming-of-Age-Film und Abgesang auf eine Ära von Dions dauerpräsentem Song „The Wanderer“. Die Bezeichnung „Director’s Cut“ ist bei dieser qualitativ ordentlichen DVD-Neuauflage allerdings irreführend, denn ungeschnitten waren alle bisherigen Veröffentlichungen dieses verdienten Kultfilms auf diesem Medium gewesen.

Dafür bietet sie zusätzlich einen Audiokommentar von Kaufman.