VON MANN ZU MANN

Giulio Petronis „Von Mann zu Mann“ (der Alternativtitel lautet „Die Rechnung wird mit Blei bezahlt“) wird getragen von einer der darstellerischen Glanzleistungen innerhalb der späteren Karriere von Lee van Cleef im europäischen Western.

Van Cleef spielt darin das geläuterte Mitglied einer Verbrecherbande, der einige Jahre in einem Strafgefangenenlager verbringen musste, weil ihn seine Kollegen verraten hatten. Wieder auf freiem Fuß macht Ryan sich an die Verfolgung der Verräter.

Dabei kreuzt er den Weg des jungen Revolverhelden Bill, der ebenfalls Rachegelüste bezüglich dieser Verbrecher hegt. Denn Ryans ehemalige Bande hatte Bills Familie umgebracht, woran Ryan aber nicht direkt beteiligt war, der den Jungen sogar noch vor seinen Kumpanen in Sicherheit gebracht hatte.

Bei diesem von Rache motivierten Wettlauf sind beide in Folge sowohl Gegner als auch unfreiwillige Partner, nur dass Ryan einen gewissen Vorteil besitzt, weil er die Gesichter der Männer kennt, während Bill sie aufgrund ihrer damaligen Maskierung nur an bestimmten Merkmalen festmachen kann.

Petroni schwimmt hier wie bei seinem danach entstandenen Film „Tepepa“ deutlich im Fahrwasser von Leone und versucht, den banalen Rachegeschichten des Italowesterns eine tiefenpsychologische Note zu verleihen, bleibt aber in seinen stilistischen und dramaturgischen Mitteln deutlich konventioneller.

Dafür wartet sein auf jeden Fall überdurchschnittlicher Film ebenfalls mit einem gelungenen, wenn auch sehr düsteren Score von Ennio Morricone auf. „Von Mann zu Mann“, eine der vielen Inspirationsquellen für Tarantinos „Kill Bill“, sieht auf Blu-ray ähnlich gut wie „Sabata“ von Explosive Media aus, weist aber noch wesentlich mehr Defekte auf.

Auch hier gibt es im Bonusmaterial ein neu produziertes Feature zum Film.