WURMTERROR

The Meia

Neben Abel vom Stay Wild Zine beehrt uns etwa zeitgleich ein weiterer alter Fanzinehase mit seinem Buchdebüt: The Meia ist seit Ende der Siebziger Jahre im Punk-Geschehen aktiv und wird so manchem zumindest aus seiner Zeit als Herausgeber des Suburbia-Fanzines nachhaltig in Erinnerung geblieben sein.

Nachdem ihn 2002 das Schicksal schwer traf und er seither fast vollständig sein Gehör verloren hat, hat er sich aus der Punk- und Fanzine-Szene etwas zurückgezogen. Jetzt meldet er sich mit neuer „Punkliteratur“ zurück.

Diese setzt bei alten Suburbia-Geschichten an, welche damals unter dem Titel „Meia, Hotte und Co. KG“ erschienen sind. In der Zwischenzeit hat Meia sein Wissen über Regenwürmer vertieft, die alten Texte überarbeitet und die Geschichte fortgeführt: Die Story spielt Mitte der Achtziger Jahre.

Sie handelt von einem Punk, der sich mit voller Inbrunst der Regenwurmzucht widmet und mit dieser ein Unternehmen aufbauen will. Sein größter Gegenspieler ist ein Hauptkommissar der politischen Kriminalpolizei, der hinter dem absonderlichen Treiben die Gründung und den Aufbau einer terroristischen Vereinigung vermutet.

Natürlich folgen auf den Terrorismusverdacht einschneidende Konsequenzen ... Der Roman ist im Gesamten fiktiver Natur und dennoch gibt es einige biografische Verflechtungen mit Meias Erlebnissen und Ereignissen, die sich damals um die damalige Bonner Punk-Szene und die „Kaiserplatzcrew“ herum abgespielt haben.

Diese sind besonders interessant, unterhaltsam oder auch einfach nur höllisch. Was als kleiner Fortsetzungsroman begonnen hat, funktioniert hier auch im Großen. Es ist nur fraglich, ob die Story auch jemanden ohne Punk-Bezüge interessiert.