H.P. LOVECRAFT

Erik Kriek

Neben AutorInnen wie Mary Shelley, Bram Stoker, Robert Louis Stevenson und Edgar Allan Poe dürfte vor allem H. P. Lovecraft maßgeblich das moderne Horror-Genre geprägt haben, trotz eines recht überschaubaren Gesamtwerks: er starb im Jahr 1937 mit nur 46 Jahren.

Seine übernatürlichen Themen sind bis heute präsent geblieben und werden gerne von Filmemachern aufgriffen, die in der Regel bei dem Versuch Schiffbruch erleiden, Lovecrafts Horrorvisionen in gute Bilder zu übersetzen.

Zumal es bei Lovecraft oft mehr um die Beschreibung des seelischen Innenlebens seiner Erzähler geht als um wirklich epische Handlungsstränge. Und der Abstieg der Protagonisten in den Wahnsinn lässt sich nur schlecht in Bilder fassen, ebenso wie die dabei auftauchenden schreckenerregenden Monster, die recht unkonkret beschrieben werden.

Insofern wäre der mir bisher nicht bekannte niederländische Comic-Zeichner Erik Kriek nicht der Erste, der an Lovecraft scheitern würde, und sich hier an den Geschichten „Vom Jenseits“, „Schatten über Innsmouth“, „Dagon“, „Die Farbe aus dem All“ und „Der Außenseiter“ versucht.

Stilistisch erinnert Kriek dabei ein wenig an Charles Burns oder „The Goon“-Zeichner Eric Powell, und so sehen seine Figuren manchmal fast etwas zu knuddelig für eine Horrorgeschichte aus.

Aber dieser Eindruck täuscht, denn gerade im Vergleich zu den zahlreichen an Lovecraft angelehnten Verfilmungen trifft Kriek erstaunlicherweise genau den richtigen Ton, um die fantastischen Welten des Autors zu bebildern.

Man bedauert regelrecht, dass Kriek nicht gleich das komplette Lovecraft-Werk adaptiert hat, aber vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung.