CRIPPLED BLACK PHOENIX

White Light Generator

Was ist passiert? Hat der Ausstieg von Joe Volk ein zu großes Loch gerissen? Wo sind sie, die vielzitierten „Endtime ballads“-Romantiker? Der Hang zur großen Geste begleitet die Mannen schon seit ihrem Debüt und äußert sich bereits in Songtiteln wie „Let’s have an apocalypse now!“ und „A brighter tomorrow“.

Leider werden sie ihrem Anspruch, durch raumgreifendes Breitwandgeriffe tiefgehende Emotionen zu wecken, nicht mehr gerecht. Sie verlieren sich über weite Strecken in einer monotonen Abgeklärtheit, die die kompositorischen Fertigkeiten der Band vollständig überdeckt.

Selbst das mit 13 Minuten groß angelegte „NO!“ kann der bisherigen Diskografie keine weiteren Facetten hinzufügen. Zwangsläufig muss sich das neue Werk mit früheren Großtaten vergleichen lassen und zieht gegen die durchweg brillante erste Hälfte von „I, Vigilante“ auf jeder Ebene den Kürzeren.

Wenn der Gesang bei „Black light generator“ unangenehme Assoziationen zu VOLBEAT weckt und „Northern comfort“ textlich eine Plattitüde an die nächste reiht und selbst Campinos Befindlichkeitsfrechheit „Tage wie diese“ daneben wie ein Gedicht wirkt, dann muss man von einer dicken Enttäuschung sprechen.