DEXTERS

Shimer Gold

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, sagt das Sprichwort und so ist es auch. Mein erster Gedanke, nachdem das Debüt der DEXTERS erst eine Minute im CD-Spieler rotierte, war: „Dies ist das Album, dass THE RIFLES gern gemacht hätten.“ Und meine Frau fragt sich, ob es eigentlich britische Bands gibt, die unbritische Musik machen.

Damit ist der Kontext, in dem die DEXTERS sich mit ihrem Debütalbum bewegen, treffend umrissen. Die Band spielt Songs irgendwo zwischen Indierock und Britpop und ist immer dann am besten, wenn sie die schnelleren Beats anschlägt.

Erstaunlicherweise stellt sich nach mehreren Durchläufen der Bass als prägendes Instrument im Sound der Band heraus, denn bei Songs wie „Recover“ und „Never a right time“ treibt er die Band mit seinem verzerrten Sound so sehr nach vorn, dass man fast von Punk-Einfluss reden könnte.

Die Stimme von Sänger Tom Rowlett ist dabei so variabel, dass sie in den tieferen Tonlagen an Morrissey und in den höheren Lagen an OASIS erinnert. Die Songs sind abwechslungsreich und frisch, wie man es von einer jungen, hungrigen Band auch erwarten darf.

Nur leider treiben es die DEXTERS dann ausgerechnet beim Titeltrack „Shimmer gold“ mit seinem jammernden WahWah-Twang-Steelguitar-Riff, Bläsersatz und Mundharmonika zu weit. Da klemmt jeder Hund den Schwanz ein und verlässt jaulend den Hof.