DREAMTIGERS

Wishing Well

Bei diesem Debüt handelt es sich um die Indie-, Americana- und Folk-Spielwiese der DEFEATER-Leute Woodruff und Longobardi. Es erwarten den Hörer aber nicht nur Slide-Gitarren und Conor Oberst-Reminiszenzen, sondern auch diesem ebenbürtiges Songwriting.

Wenn es also mal etwas gesetzter zugehen darf, sind die elf Lieder ein echter Glücksgriff. „So long“ beginnt zwar mit einer sakralen Orgel, aber man bietet auch immer wieder schmissige Parts als Kontrast.

Besagter Song erinnert sogar etwas an NIGHTMARE OF YOU, WEAKERTHANS und PLEASURE FOREVER, wobei DREAMTIGERS konzeptionell eine Art stilistische Fortführung des DEFEATER-Songs „I don’t mind“ geworden sind.

Schwer jetzt alle Einflüsse in Gänze aufzuführen, denn „Wishing Well“ bietet derart viele Facetten, dass man einfach nur staunen kann, aber auch in „God damn my American heart“ scheinen die genannten Combos Spuren hinterlassen zu haben.

„Gone away“ mit seiner Violine beschließt den Reigen beinahe schon und wer zuvor noch nicht melancholisch war, dürfte es spätestens dann sein. Der Schlusstrack „(Empty roads pt. 2)“ geizt dann nicht mit Bombast und untermauert nochmals die Relevanz dieses Albums.