FRIEDRICH PARAVICINI

Adieu Mandom

Der Franzose mit dem italienisch anmutenden Namen riecht zwar nach Hochkultur, seine musikalischen Wurzeln finden sich allerdings bei der Crust-Band JENIGER. Digger Barnes hat er auch schon mal produziert, dessen Platten beim selben Label erscheinen.

2011 hatte Paravicini dort bereits eine Platte namens „Mr. Mandom“ veröffentlicht, der Soundtrack zu einem imaginären Gangsterfilm, wie man sie eben in den Sechzigern und Siebzigern in Italien und Frankreich drehte, deutlich beeinflusst von Ennio Morricone, Riz Ortolani, Stelvio Cipriani oder Bruno Nicolai.

„Adieu Mandom“ stellt in gewisser Weise eine Fortsetzung dazu dar, denn erneut wildert Paravicini durch das Werk der europäischen Filmkomponisten der Sechziger und Siebziger, und das musikalisch auf einem sehr hohem Niveau, da steht er den Meistern dieser Zunft kompositorisch in nichts nach.

Für unbedarfte Ohren mag das auch äußerst erfrischend und originell wirken, aber wer – mal ganz vermessen behauptet – mit 50% des Morricone-Outputs vertraut ist, dem kommt hier vielleicht die eine oder andere Note bekannt vor.

Mein Fazit bei „ Mr. Mandom“ gilt deswegen auch für diese Platte: Paravicini kommt zwar selten über die reine Zitatebene hinaus, großen Spaß macht seine gelungene Reproduktion der speziellen Atmosphäre dieser Soundtracks aber dennoch.